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Molekulargenetik: Die Molekulargenetik ist ein Teilgebiet der Genetik und Molekularbiologie, das sich mit der Struktur und Funktion von Genen auf molekularer Ebene befasst. Sie untersucht, wie Gene von Generation zu Generation weitergegeben werden, wie sie sich ausdrücken, wie sie reguliert werden und wie sie die Merkmale und das Verhalten von Organismen beeinflussen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Verhaltensgenetik über Molekulargenetische Studien - Lexikon der Argumente

Corr I 292
Molekulargenetische Studien/Charakterzüge/Verhaltensgenetik/Munafò:
Probleme mit Zwillingsstudien/VsZwillingsstudien: Zwillingsstudien erlauben nicht ohne weiteres eine Abschätzung von Gen-×-Umwelt-Interaktionseffekten. Diese sind typischerweise im Begriff der nicht gemeinsam genutzten Umgebung enthalten, der auch Messfehler und andere ungemessene Effekte wie zufällige Entwicklungsunfälle beinhaltet. Aus diesen Gründen, da die Genotypisierung spezifischer Orte kostengünstiger geworden ist, hat sich die Forschung in Richtung molekulargenetischer Untersuchung der biologischen Grundlagen der Persönlichkeit entwickelt.
>Charakterzüge
, >Persönlichkeit.
Molekulargenetische Studien: Eine umfangreiche Literatur hat Berichtsdaten über die Rolle einer Vielzahl von genetischen Varianten entwickelt, obwohl nur geringe Fortschritte bei der Identifizierung von molekularen Orten gemacht wurden, die eine Assoziation robust nachweisen (Munafò, Clark, Moore et al. 2003)(1).
Probleme mit molekulargenetischen Studien/VsMolekulargenetische Studien: Wie bei genetischen Assoziationsstudien in anderen Disziplinen haben Berichte über hochsignifikante Assoziationen zwischen Kandidatengenen und Charakterzügen typischerweise nicht zu überzeugenden Replikationen geführt.
So stieß beispielsweise der Bericht von Leschs Gruppe aus dem Jahr 1996 (Lesch, Bengel, Heils et al. 1996)(2) über einen Zusammenhang zwischen der Variation in der Promotorregion des Serotonin-Transportergens und der emotionalen Stabilität (oder Neurotizismus) auf großes Interesse, jedoch führte die nachfolgende Arbeit zu inkonsistenten Schlussfolgerungen (Munafò, Clark und Flint 2005(3); Munafò, Clark, Moore et al. 2003(1); Schinka, Busch und Robichaux-Keene 2004(4); Sen, Burmeister und Ghosh 2004(5)).

1. Munafò, M. R., Clark, T. G., Moore, L. R., Payne, E., Walton, R. and Flint, J. 2003. Genetic polymorphisms and personality in healthy adults: a systematic review and meta-analysis, Molecular Psychiatry 8: 471–84
2. Lesch, K. P., Bengel, D., Heils, A., Sabol, S. Z., Greenberg, B. D., Petri, S. et al. 1996. Association of anxiety-related traits with a polymorphism in the serotonin transporter gene regulatory region, Science 274: 1527–31
3. Munafò, M. R., Clark, T. G. and Flint, J. 2005. Does measurement instrument moderate the association between the serotonin transporter gene and anxiety-related personality traits? A meta-analysis, Molecular Psychiatry 10: 415–19
4. Schinka, J. A., Busch, R. M. and Robichaux-Keene, N. 2004. A meta-analysis of the association between the serotonin transporter gene polymorphism (5-HTTLPR) and trait anxiety, Molecular Psychiatry 9: 197–202
5. Sen, S., Burmeister, M. and Ghosh, D. 2004. Meta-analysis of the association between a serotonin transporter promoter polymorphism (5-HTTLPR) and anxiety-related personality traits, American Journal of Medical Genetics B Neuropsychiatric Genetics 127: 85–9


Marcus R. Munafò,“Behavioural genetics: from variance to DNA“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.)2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Verhaltensgenetik

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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